10/07/2009

Neujahrsessen bei Hofe

[ . BACK to WORLDKIGO TOP . ]

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Neujahrsessen bei Hofe


CLICK for more photos

Während der Heian-Zeit etablierten sich viele Neujahrs-Bräuche aus China bei Hofe in Kyoto, die sich zum Teil bis heute erhalten haben. Das „Neujahrs-Festessen“ des Tennoo zusammen mit den Adeligen (ganjitsu no sechi-e 元日節会 ) fand am ersten Januar statt.
Die „große Einladung zum Neujahrs-Festessen“ (hare no gozen 晴の御膳), bei der auch Politiker zur Audienz geladen werden, kam nach der Meiji-Reformation hinzu. Diese Audienz findet an einem der drei Neujahrstage in der Phönixhalle des Kaiserpalastes in Tokyo statt.

Die meisten Speisen, die bei diesen Zeremonien angeboten werden, stammen aus dem alten chinesischen Hofritual. In China wurden bereits die „acht Konfekte“ (hasshuu no karagashi 八種の唐菓子) serviert. Sie bestanden aus Reis- oder Weizenmehl, das zu glückverheißenden Formen geknetet wurde. Sie waren gefüllt mit gehacktem Fleisch oder Gemüse und wurden vor dem Essen frittiert. Diese Snacks wurden auch „Früchte“ (kudamono 果物) genannt, da sie auch Nüsse und andere Früchte des Waldes enthielten.

Für Soßen wurden Essig, Reiswein, Salz und Sojasauce gemischt.


. . . CLICK here for Photos !

Bei den chinesischen Konfekten handelt es sich um folgende:


„Pflaumenzweige“ (baishi) aus Reismehl, in der Form von Pflaumenzweigen geknetet und frittiert.

„Pfirsichzweige (tooshi), genau so wie die Pflaumenzweige, nur in einer anderen Form.

„Skorpion-Snack“ (kakko), dabei wird Weizenmehl in die Form eines Skorpions geknetet und dann entweder frittiert oder gedünstet.

Für das Zimtgebäck (keishin) wird Weizenmehl oder Mehl aus Klebreis mit Zimt zusammengemischt und daraus Figuren geknetet, die die Form eines dreispitzigen Priesterhutes haben.

Einfache runde Bällchen (tsuishi) aus Mehl werden „wie runde Taro-Kartoffeln oder Eicheln“ gerollt und frittiert oder gekocht.

„Nabelkuchen“ (densei, tensei) aus Mehl sind in der Mitte eingedrückt, daher der Name. Sie werden frittiert.

Kräcker aus gemischtem Mehl (hitsura, hichira) von Weizen, Kolbenhirse und Hirse waren die Vorgänger der heute so beliebten Senbei-Reiskräcker.

„Freuden-Kräcker“ (kankidan) bestehen aus Weizenmehl gemischt mit dem Mehl von grünen Sojabohnen (edamame). Dazu werden Mohnsamen oder getrockneter Lotos gemischt. In Sesamöl ausgebacken sind sie besonders wohlschmeckend. Bis zum heutigen Tage werden sie bei einigen buddhistischen Ritualen verwendet.


Weiterhin werden in alten Quellen folgende Neujahrsspeisen genannt, insgesamt gibt es noch 14 verschiedene Sorten:

Teigtaschen (konton) mit Hackfleisch und Gemüse gefüllt werden mit etwas Brühe serviert.

Sakubei-Nudeln (sakubei) sind die älteste Form von Nudeln, die Vorgänger der heutigen Udon- und Soomen-Weizennudeln.

Hakutaku-Nudeln (hakutaku) sind ebenfalls einfache Weizennudeln, alle von der gleichen Länge. Heute sind sie als Hootoo-Nudeln eine Spezialität von Yamanashi.


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::


Eine weitere Spezialität zum Neujahrsfest sind die flachen Mochi aus Reismehl, Sojabohnenmehl, rotem Bohnenmus und einer Stange japanischer Schwarzwurzel (hagatame no mochi 歯固の餅 はがためのもち). Sie sind rautenförmig und sind mit ihrer rosaroten Farbe glückverheißend, daher werden sie auch auch „Kirschblüten-Mochi“ genannt.

Weil die japanische Schwarzwurzel so hart ist, wird die Zeremonie aus dem 6. Jahrhundert, bei der diese Küchlein serviert bereits serviert wurden, auch die „Zeremonie zum Stärken der Zähne“ (hagatame 歯がため) genannt, verbunden mit dem Wunsch um langes Leben.
Der 11. Teezeremonienmeister der Urasenke, Gengensai (1810-1877), erhielt die Erlaubnis, diese Mochi bei der ersten Teezeremonie des Jahres zu servieren und seitdem sind sie auch für normale Menschen zugänglich.

Auf den flachen Mochi werden bei dieser Zeremonie auch Stücke von Wildschweinfleisch, Rettich, Flaschenkürbis oder gepresste gesalzene Süßwasserlachse angeboten.

Rettich ist ein beliebtes Wintergemüse und wird seit der Heian-Zeit in der japanischen Poesie besungen. In dem Raum, wo die „Zeremonie zum Stärken der Zähne“ stattfindet, liegt auf dem runden Spiegel-Mochi (kagamimochi) meist noch ein Rettich, der nach den Festtagen ebenfalls in einer Suppe verspeist wird.



*****************************

ENGLISH is here

***** WASHOKU
Food of the New Year Season, O-Setchi Ryori 御節料理



:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

No comments: